Mehr Daten als Hotmail und GMX zusammen

Der Elektronische Rechtsverkehr beginnt 2016 / Info-Symposium für Anwälte / Mandanten profitieren

von schnelleren Verfahren

In anderthalb Jahren werden Rechtsanwälte ihre Schriftsätze untereinander nur noch digital austauschen. Bis Anfang 2016 hat die Bundesrechtsanwaltskammer jedem in Deutschland zugelassenen Anwalt ein elektronisches Postfach zugeteilt. Bis 2018 werden auch alle deutschen Gerichte an dieses System angeschlossen sein.

Spätestens ab 2022 soll die elektronische Kommunikation zwischen Anwaltschaft und Justiz verpflichtend sein. Angesichts der oft sensiblen Inhalte der Schriftsätze muss dieses digitale Kommunikationsnetz sicher sein. Daran arbeiten derzeit Vertreter der Anwaltschaft mit Elektronik-Experten. Für jeden Rechtsanwalt bedeutet das aber auch, dass er die Abläufe in seiner Kanzlei entsprechend planen und eventuell die Büroausstattung aufrüsten muss.

Entsprechend groß ist das Informationsbedürfnis der Anwälte. Ein „e-Justice Symposium“ für die hessische Anwaltschaft am 9. Juli im Ausbildungscenter des Deutsches Anwaltsinstituts in Heusenstamm soll viele Fragen klären. Veranstalter sind neben der Rechtsanwaltskammer Frankfurt auch die Kammer in Kassel, die Notarkammer Frankfurt, der Landesverband Hessen im Deutschen Anwaltsverein und das Hessische Justizministerium. Die Justizministerin Eva Kühne-Hörmann wird die Veranstaltung eröffnen.

Das Symposium unter dem Motto “Fit für den Elektronischen Rechtsverkehr“ findet bereits zum zweiten Mal statt, 2013 war es ausgebucht. Dennoch ist die jetzige Tagung keine Wiederholung. Sie informiert vor allem über die Fortschritte beim Aufbau dieses komplexen Systems. „Es muss ein Datenvolumen transportieren, das höher ist als die Datenmenge von Hotmail und GMX zusammen“, erläutert Tanja Wolf, Geschäftsführerin der Rechtsanwaltskammer Frankfurt. Deshalb soll das Symposium von nun an auch jährlich stattfinden.

Von dem Elektronischen Rechtssystem werden nicht nur die Richter und Anwälte profitieren, sondern auch die Mandanten: Die Verfahren werden spürbar beschleunigt und knappe Fristen lassen sich leichter einhalten. Der E-Mail-Verkehr zwischen Mandant und Anwalt findet aber außerhalb des speziell abgesicherten Bereichs statt.

 

Die Rechtsanwaltskammer ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, der alle im Kammerbezirk ansässigen Anwälte angehören. Die Kammer ist unter anderem zuständig für die Zulassung von Anwälten und die Zertifizierung von Fachanwälten. Der Kammerbezirk reicht von Wiesbaden im Westen bis zur bayerischen Landesgrenze im Osten, von der südlichen Landesgrenze im Süden bis zur Region Gießen im Norden. Mit über 18000 Rechtsanwälten ist die Kammer die –  nach München –  zweitgrößte Deutschlands.

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